Schwerpunkte

Gartentherapie

Viele der Patient:innen im Zentrum ÜBERLEBEN kommen aus ländlichen Regionen, wo die Bewirtschaftung eines kleinen Gartens zum Alltag gehörte. Aus der Idee, ihnen eine sinnvolle, tagesstrukturierende und auch körperliche Tätigkeit anzubieten, ist unser Gartenprojekt „Interkultureller Heilgarten“ entstanden.

Die Männer und Frauen machen Erfahrungen mit Erde, Pflanzen und Wachstum in Verbindung mit einer aktiven, Sinn gebenden und zum Teil selbst versorgenden Tätigkeit als wichtige Ressource im Therapieprozess.

Ein großer Teil der Patient:innen fühlt sich dadurch auch in einer gesundheitlich besseren Verfassung. Sie tauschen zudem Kenntnisse über eigene, kulturspezifische gärtnerische Erfahrungen aus. Dadurch gelingt es ihnen zugleich auch auf den Wert und kreativen Reichtum ihrer Herkunftskultur zurückzugreifen. Sie erleben sich selbst mit einem wieder erstarkenden Selbstverständnis und der kreativen Kompetenz einer Persönlichkeit, die in diesem Kulturkreis groß geworden ist.

Die Gartenanlage befindet sich auf dem Gelände des Gesundheits- und Sozialzentrums Moabit, unweit des Zentrum ÜBERLEBEN, in einer eigens hierfür angemieteten kleinen Parkanlage. Er wird auch von den Patient:innen der Tagesklinik des Zentrum ÜBERLEBEN regelmäßig genutzt und ist hier fester Bestandteil des teilstationären therapeutischen Angebots. Auch der Wohnverbund für Migrantinnen, die Ambulante Abteilung für Kinder und Jugendliche sowie die Ambulante Abteilung für Erwachsene führen therapeutische Angebote im Heilgarten durch. Für Trauernde bietet der Heilgarten einen Gedenkplatz.

Weitere Nutzung des Gartens:

Neben der therapeutischen Nutzung steht der Garten auch den Schüler:innen unserer Berufsfachschule Paulo Freire für ihr „Grünes Klassenzimmer“ zur Verfügung. Im Grünen Klassenzimmer wird u.a. Ernährungslehre unterrichtet. Zudem kann gemeinsam geerntet und das frische Gemüse beim Kochen im Hauswirtschaftsunterricht genutzt werden. Das praktische Arbeiten (Bauen, Pflanzen, Gießen, Laub harken usw.) ist ein guter Ausgleich zum hohen theoretischen Anteil in der Ausbildung, wovon viele Schüler:innen profitieren. Natürlich kann auch in allen anderen Fächern draußen gelernt werden –das steigert die Aufmerksamkeit und ist eine gute und von den Schüler:innen sehr gut angenommene Art des Lernens.

Fotocredits: Djem/shutterstock

Kooperationspartner

Bezirksamt Mitte, Berlin

Günter Piening
Beauftragter des Senats von Berlin für Integration und Migration
2003-2012 (Schirmherr)

Stiftung Interkultur