Pressemitteilung

Flüchtlingsgipfel am 10.05.2023

Was bedeuten die Entscheidungen für die betroffenen Menschen?

Berlin, 9. Mai 2023

Wie sieht eine gerechte Verteilung der ankommenden Geflüchteten aus? Wer soll die Unterbringung und Versorgung finanzieren – Bund oder Länder? Und was können wir tun, um die Kommunen zu entlasten?Diese Fragen treiben Bund- und Länderchef:innen aktuell um. Auf dem Flüchtlingsgipfel am 10. Mai 2023 wollen sie sich auf Lösungen dazu verständigen. Das Zentrum ÜBERLEBEN (ZÜ) begrüßt diesen Schritt und fordert einen menschenrechtsorientierten Lösungsansatz.

Die Zahl der Menschen, die im Jahr 2022 nach Deutschland flüchten mussten, ist infolge des Ukraine-Kriegs stark gestiegen. Aber auch die Asylanträge für Schutzsuchende aus anderen Ländern haben sich erhöht. Dies führte zuletzt dazu, dass Kommunen in Bezug auf die Unterbringung beklagten, an die Grenzen ihrer Wohnraumkapazitäten zu kommen. Grünen-Bundestagsabgeordnete und ZÜ-Schirmfrau Jamila Schäfer fordert am 10. Mai von Bund und Ländern auf dem Flüchtlingsgipfel einen pragmatischen Ansatz, um diese und weitere Herausforderungen anzugehen.

„Ich wünsche mir, dass Bund, Länder und Kommunen an einem Strang ziehen, um politische Handlungsfähigkeit herzustellen. Populist:innen und Demokratiefeinde profitieren immer davon, wenn der Umgang mit Migration als unlösbares Problem dargestellt wird. Dabei gibt es ganz viele Dinge, die wir tun können, um Menschenrechte zu schützen und Kommunen zu entlasten. Migration an sich ist kein Problem, die Frage ist, wie wir sie gestalten. Gerade in Europa sind wir auch auf Migration angewiesen: Wir haben einen heftigen Arbeitskräftemangel, der nur mithilfe zahlreicher Menschen, die zu uns kommen, behoben werden kann“, erklärt Jamila Schäfer.

Das Zentrum ÜBERLEBEN setzt sich national und international für Überlebende von Folter und Kriegsgewalt ein. Bei uns suchen geflüchtete Menschen – Erwachsene und Kinder – aus rund 50 Ländern Hilfe. Ihre Heimat zu verlassen, ist für diese Menschen keine freiwillige Entscheidung, sondern der letzte Ausweg, um sich und ihre Familien zu schützen. Dennoch hat für viele die Flucht zur Folge, dass sich vorhandene Traumata durch das Erlebte auf der Reise und in Geflüchtetenlagern chronifizieren und es zu Retraumatisierungen kommt. Das Leben auf engstem Raum und mangelnde Versorgungsmittel sind zusätzliche Belastungsfaktoren, die sich negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit auswirken.

„Es gibt viel, was wir tun können, um die Kommunen vor Ort besser bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Beim Thema psychologische Hilfe – wo das Zentrum ÜBERLEBEN sehr tatkräftig ist – aber eben auch bei der Unterbringung und Erstversorgung. Da hoffe ich, dass es Fortschritte gibt, gemeinsam mit den Ländern die Handlungsspielräume der Kommunen zu erweitern. Die Unterbringung darf kein Spielball von Bund Länder Streitigkeiten werden“, so Schäfer.

Gerne bieten wir Ihnen im Gespräch mehr Informationen über die Forderungen des Zentrum ÜBERLEBEN an eine menschenwürdige Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten in Deutschland.

Bei Rückfragen melden Sie sich bei unserer Pressereferentin Taline Akkaya.

Taline Akkaya
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Zentrum ÜBERLEBEN gGmbH
Mail: t.akkaya@ueberleben.org
Tel: 0159 06799136